Grandioses Spiel bringt hsb-Basketballerinnen den ersten Saisonsieg: 75 : 46
Wer hsb-Chefcoach Mike Nahar vor der Partie gegen Sandhausen gesagt hätte, dass seine Mannschaft mit fast 30 Punkten gewinnen würde, und das trotz des Ausfalls von 4 Spielerinnen, dem hätte er nicht geglaubt. Doch der Cheftrainer der Heidenheimer Basketball-Abteilung hat im Vorfeld alles richtig gemacht. Er hat die Niederlagen hinter sich gelassen, seine Akteurinnen sportlich und psychisch hervorragend auf die Begegnung mit Sandhausen eingestellt, und seine Mannschaft hat sich bewährt.
Dabei war der Start in die Partie durchaus dramatisch. Die hsb-Damen legten energiegeladen los, nach 13 Sekunden jedoch prallte Vera Frey mit ihrer Gegenspielerin zusammen und ging zu Boden. Sie musste vom Feld getragen werden und verließ wenig später die Halle in Richtung Krankenhaus. Nach einer Unterbrechung ging die Partie weiter, der hsb behielt den Fokus und blendete den Vorfall so gut es ging aus. Zwei Minuten später führten die hsblerinnen mit 9 : 2. Das hatten sie in dieser Saison noch nie geschafft. Sandhausen war zunächst überrascht von dem Blitzstart der Gastgeberinnen, aber die Gäste fingen sich und begannen nun ihrerseits zu punkten. Doch Heidenheim blieb am Drücker und hatte mit 18 : 12 nach den ersten zehn Minuten die Nase vorn. Dass da noch mehr geht, das machte Mike Nahar seinen Damen in der Viertelpause klar. Er zeigte ihnen die Schwächen im gegnerischen Spiel auf und appellierte an das Selbstvertrauen seiner Spielerinnen. Seine Ansprache bliebt nicht ungehört; denn was die hsb-Damen im zweiten Viertel ablieferten war schlicht und ergreifend großartig. Teamgeist, das stand an vorderster Stelle. Mit Blick auf die Bank, auf denen die Erkrankten saßen und ihr Team anfeuerten, der unerwartete Ausfall von Vera Frey, war klar, dass jetzt vor allem die Jugendspielerinnen zeigen mussten, was in ihnen steckt. Und die enttäuschten an diesem Tag nicht. Im Gegenteil: allen voran war es Chiara Cedrone, die mit mutigen und erfolgreichen Wurfentscheidungen von der Dreierlinie ihre Mannschaft voranbrachte, sich auch von Fouls nicht vom Treffen abbringen ließ und ihre Freiwürfe zu 100 % nutzte. Viktoria Tjan zeigte ein großartiges Powerplay und wirbelte sowohl in der Offense als auch in der Defense ihre Gegenspielerinnen durcheinander. Diese beiden hsb-Nachwuchstalente erzielten fast die Hälfte der Heidenheimer Punkte in dieser Partie und bauten den Vorsprung beständig weiter aus. Und Tugce Karatas zeigte eine aggressive Defense, die zu Ballgewinnen führte und dafür sorgte, dass Sandhausen seinen Angriff nie ungestört aufbauen konnte. Diese drei 16jährigen hsb-Spielerinnen begeisterten mit ihrer Energieleistung die Zuschauer in der Halle. Der verdiente Lohn für die Anstrengung war der Halbzeitstand von 43 : 22.
Viel Lob und die Mahnung nicht nachzulassen, gab Mike Nahar in der Pause seinen Damen mit auf den Weg in die zweite Halbzeit. Das dritte Viertel würde entscheidend sein, ob der hsb seinen ersten Sieg verbuchen konnte oder nicht. Gegner Sandhausen war nicht gewillt, die drohende Niederlage so hinzunehmen, schließlich war man mit anderen Vorstellungen die Brenz gereist. Und so gingen die ersten Korberfolge nach dem Seitenwechsel an die Gäste. Doch Heidenheim war an diesem Abend nicht bereit, auch nur einen Schritt zurückzuweichen. Im dritten Durchgang übernahm Larissa Weitzer mehr Verantwortung und entlastete die gewohnt glänzend agierende Aline Kopi unter dem Korb. Sowohl defensiv als auch offensiv gingen Weitzer, Kopi und Ringwald zu den Rebounds und nur selten konnte sich Sandhausen nach einem misslungenen Wurf den Ball sichern. Dazu waren die drei hsblerinnen einfach zu entschlossen und eroberten sich ein ums andere Mal den Ballbesitz. Die Gäste konnten sich abrackern wie sie wollten, an Heidenheim war einfach kein Vorbeikommen. Mit 55 : 37 vor dem letzten Durchgang hatten die hsb-Damen die Siegesspur eingeschlagen, wussten aber genau, dass die letzten zehn Minuten ihnen noch einiges abverlangen würden. Mannschaftlich geschlossen, ohne den kleinsten Ausreißer spielten die hsblerinnen weiter. Nina Barth brillierte auch im letzten Durchgang mit fantastischen Pässen auf ihre Mitspielerinnen, behielt weiterhin im dichtesten Gewühl den Überblick, so dass sie auch in diesen entscheidenden letzten Minuten dafür sorgte, dass wunderbare Spielzüge gezeigt werden konnten und alle gemeinsam weiter an einem Strang zogen. Sandhausen musste zusehen, wie Heidenheim seinen Vorsprung bis zum Schluss stetig erhöhte, sich schließlich jubelnd über seinen ersten Sieg in der Regionalliga freute, der in dieser Höhe mit 75 : 46 nicht erwartet worden war.
Die Standing Ovations der Zuschauer zeigten Team und Trainer, was für ein mitreißendes Spiel sie an diesem Abend in der Landkreishalle geliefert hatten. Teamplay, Laufstärke, Treffsicherheit, engagierte Defense, all diese Tugenden kamen an diesem Abend zusammen und zeigten, welche Fortschritte die hsblerinnen in den letzten Wochen und Monaten gemacht hatten und endlich auch im Spiel unter Beweis stellen konnten. Gefallen hat vor allem die Kaltschnäuzigkeit der Jugendspielerinnen. Sie übernahmen die Verantwortung genauso wie sie es in den letzten Spielen der Bezirksliga gezeigt hatten, die Routiniers der Mannschaft unterstützten diesen Prozess mit genauen Anspielen, so dass es sich am Ende für alle auszahlte. Und nicht zuletzt hatte Mike Nahar einen genauso großen Anteil am Erfolg. Unter anderem wechselt er seine Spielerinnen so passend durch, dass weder der Spielfluss ins Stocken geriet, noch irgendwo Lücken gerissen wurden und trotzdem jede hsb-Akteurin eine kurze Pause zum Durchschnaufen bekam.
Hochmotiviert geht es am kommenden Samstag zum weitesten Auswärtsspiel der Runde zur Bundesligareserve nach Freiburg. Wunder kann man nicht erwarten, aber eine hsb-Mannschaft, die durch diesen Erfolg gestärkt, dem Gegner Paroli bietet. Das nächste Heimspiel findet am 15.12. gegen Leimen statt.
Für den hsb spielten: Barth (6), Cedrone (17/3 Dreier), Frey, Hackl K., Karatas (6), Kopi (9/2 Dreier), Ringwald (2), Tjan (18) und Weitzer (17).