Trotz Anfangsschwierigkeiten
gewinnen die hsb-Damen gegen die BBU 01 Ulm mit 60 : 58
Den kalten Außentemperaturen zum Trotz ging es in der Landkreishalle
heiß her. Denn das Derby der Basketball-Damen gegen Ulm verlangte beiden Teams
alles ab. Auf dem Papier war das Endergebnis zugunsten der Gäste eigentlich
vorgeben. Doch die hsb-Damen, die auf dem letzten Tabellenplatz rangieren,
hatten sich für das Spiel gegen die Tabellenfünften aus Ulm einiges vorgenommen.
Zuerst hatten die Gäste jedoch den besseren Start. Wie in der
Vorrunde begannen die Ulmerinnen mit ihrem schnellen Spiel, und der hsb hatte
immer wieder das Nachsehen. Vor allem im Abschluss war Heidenheim im ersten
Abschnitt zu schwach, als dass man den Donaustädterinnen richtig Paroli hätte
bieten können. Es waren aber auch Kleinigkeiten, die bei Heidenheim zu Ballverlusten
führten, die von Ulm prompt in Korberfolge umgemünzt wurden. Trotz dieser
Widrigkeiten blieben die Heidenheimerinnen optimistisch und ließen sich von diesen
kleinen Schwächen nicht entmutigen. Im Gegenteil, das Ergebnis nach 10 Minuten (11
: 21) spornte Trainer und Team noch mehr an.
Im zweiten Viertel setzten die hsblerinnen die Vorgaben ihres
Trainer Mike Nahar überzeugend durch. „Defense gewinnt Spiele“, war die Ansage
und das bekam Ulm vor der Pause zu spüren. Deren Aufbau wurde empfindlich von
den Heidenheimerinnen gestört. Sie bauten mehr Druck auf, ließen nichts unversucht,
um Pässe zu unterbinden oder abzufangen, so dass Ulm dadurch nur wenige Körbe
erzielen konnte. Gestärkt durch die erfolgreichen Ballgewinne klappte es nun
auch im Abschluss, so dass Heidenheims Rückstand immer geringer wurde. Die Nervosität
stieg auf Seiten der Ulmerinnen, vor allem als dem hsb zum ersten Mal der
Ausgleich gelang. Zur Halbzeit hatten die Gäste die Nase jedoch wieder hauchdünn
vorne mit 34 : 36.
Das dritte Viertel hatte es in sich, und verlangte den zahlreichen
Zuschauern einiges an Nervenstärke ab. Zunächst glich der hsb erneut aus und ging
wenig später mit 3 Punkten sogar in Führung. Doch dann hatte Ulm binnen 3
Minuten einen 9-Punkte-Lauf und setzte sich wieder nach vorne ab. 41 : 47 war
der ernüchternde Stand 2 Minuten vor dem Viertelende, doch der Glaube an einen
Sieg blieb im Heidenheimer Lager ungebrochen. Die Defense erstarkte wieder, Ulm
wurde am Zug zum Korb gehindert und im Gegenzug verkürzte der hsb nochmal mit
einem Treffer. Ulm hatte allerdings den letzten Angriff und buchstäblich in
letzter Sekunde gelang den Gästen noch ein Dreier.
Beinahe trotzig kamen die hsblerinnen nach der letzten
Viertelpause zurück aufs Feld und kämpften sich wieder heran. Ein Feldpunkt, der
einzige hsb-Dreier von Nine Barth, der hsb war wieder dran. Verunsichert durch
die starke Heidenheimer Gegenwehr zeigten nun auch die Gäste Nerven. Zwar schafften
sie es nochmal sich abzusetzen, doch der hsb stellte seinen Kampfgeist einmal
mehr unter Beweis. Heidenheim arbeitete sich heran und schaffte zweieinhalb
Minuten vor Schluss erneut den Ausgleich zum 56 : 56. In der Auszeit gab Trainer
Nahar keine Taktik mehr vor. „Wer den Sieg mehr will, der wird gewinnen,“ gab
er seinen Spielerinnen mit auf den Weg. Und diese wollten. Und wie! Ein
erfolgreicher Feldwurf von Tjan, sicher verwandelte Freiwürfe von Kopi und der hsb
lag eine Minute vor Schluss, angefeuert von seinen begeisterten Zuschauer, in
Führung. Eine erneute Auszeit von Ulm sollte das Ruder wohl noch herumreißen, zwei
Freiwürfe konnte Ulm kurz danach noch verwandeln, doch alle in der letzten
Minute zugesprochenen Freiwürfe gingen ins Leere, sowohl beim hsb als auch bei
Ulm. Auch der letzte Wurf von Heidenheim fand sein Ziel nicht und 15 Sekunden
vor Schluss war Ulm noch einmal in Ballbesitz. Doch diesmal blieb das Glück dem
hsb hold. Weder ein Wurf von außen, noch ein letzter Korbleger unter dem Korb
fanden ihr Ziel, und Heidenheim durfte sich zur Schlusssirene über ein
grandioses Spiel und den Sieg im Derby gegen Ulm freuen.
Die hsb-Damen haben damit gezeigt, dass sie durchaus für Überraschungen
gut ist, den Schalter umlegen und vor allem mit einer starken Defense einen
Sieg erzielen können. Vor allem der gute Zusammenhalt und der Kampfgeist der
Mannschaft ist ungebrochen, die Entwicklungskurve zeigt weiterhin nach oben. Vor
allem Trainer Mike Nahar freute sich über die gezeigte Leistung und den Sieg;
denn ausgerechnet dieses Derby zum Rückrundenauftakt zu gewinnen, das ist schon
etwas Besonderes.
Doch die Freude über den Sieg wurde wenige Stunden später
deutlich getrübt. Ausgerechnet Playmakerin Nina Barth war während des Spiels
mehrfach gestürzt und hat sich dabei einen Knochenbruch in der Hand zugezogen.
Wann und ob die erfahrene hsb-Akteurin in dieser Saison noch einmal ins
Spielgeschehen eingreifen kann, ist derzeit fraglich.
Für den hsb siegten: Barth (14/1 Dreier), Cedrone (6), Karatas,
Kopi (6), Meyer-Pannwitt, Pröll (2), Ringwald, Sanwald (12), Tjan (14) und
Weitzer (6).