Karlsruhe wurde angekratzt

Über drei Viertel machten die hsb-Damen ein großartiges Spiel, unterlagen aber gegen die PS Karlsruhe LIONS mit 51 : 75.

Die Vorzeichen standen für die Heidenheimer Basketball-Damen nicht gut. Eine Verletzung von Aline Kopi, erste Erkrankungen, Trainer Mike Nahar musste mit seinem reduzierten Kader ausgerechnet gegen die Titelspiranten aus Karlsruhe antreten. Doch was die hsblerinnen aus dieser Herausforderung machten, das war absolut sehenswert.

Hoch konzentriert betraten die hsb-Spielerinnen das Feld. Das Ziel, über weite Strecken mitzuhalten und nicht gleich zweistellig in Rückstand zu geraten, wollten sie unbedingt umsetzen. Und genau das machten sie auch in den nächsten Minuten. Da wurde kaltschnäuzig geworfen, und auch wenn nicht gleich alle Bälle ihr Ziel fanden, so war die Defense der hsblerinnen druckvoller als man es bisher zu sehen bekommen hatte. Barth, Frey und Pröll rissen das gesamte Heidenheimer Team mit. Karlsruhe war wohl überrascht von der aggressiven Gegenwehr, denn auch sie zeigten Schwächen, so manche Chance blieb ungenutzt. Das 15 : 21 nach den ersten zehn Minuten war vielversprechend und gab den hsb-Akteurinnen den nötigen Auftrieb für den nächsten Durchgang.

Obwohl die LIONS im zweiten Abschnitt energisch versuchten sich deutlicher abzusetzen, wurde dies von hsb konsequent unterbunden. Gute Absprachen in der Defense, Ballgewinne, die in Korberfolge umgemünzt wurden, diese hervorragende Arbeit führt dazu, dass Heidenheim den Ausgleich schaffte. Zwar gingen die Gäste wieder in Führung, doch der hsb ließ sich nicht unterkriegen. Nina Barth und Viktoria Tjan sorgten in dieser Phase für wichtige Punkte, während Larissa Weitzer vor allem unter dem Korb eine wertvolle Stütz für ihre Mannschaft war. Nur zwei Minuten vor der Pause schafften die Gastgeberinnen erneut den Ausgleich zum 31 : 31, doch dann nutzte Karlsruhe minimale Unsicherheit und führten zur Halbzeit mit 32 : 38.

Auch das dritte Viertel bleib heiß umkämpft. Noch zweimal kam Heidenheim bis auf 2 Punkte heran, blieb von der starken Zonenpresse ihrer Gäste unbeeindruckt, Karlsruhe fand einfach nicht das richtige Mittel gegen die hoch motivierten hsblerinnen. Bei 40 : 44 warteten die zahlreichen Zuschauer auf den erneuten Ausgleich, doch diesmal behielt Karlsruhe die Nase vorn. Während sich die Treffsicherheit bei Heidenheim etwas abschwächte, konnten die LIONS durch ihre starke Centerin weiter punkten. Mit 42 : 50 ging es in den letzten Spielabschnitt.

Die Heidenheimerinnen, die bis dahin ein mitreißendes Spiel gezeigt hatten, mussten ihrer kleinen Wechselbank nun Tribut zollen. Vor allem unter dem Korb setzte sich Karlsruhe in den letzten zehn Minuten überzeugend durch, die Achillesferse des hsb zeigte sich in diesem Durchgang recht deutlich. Als der Rückstand schon zweistellig angewachsen war, gab es für die Gäste kein Halten mehr. Trotz noch verwandelter Dreier konnten die hsblerinnen die Niederlage nicht mehr abwenden. Das Endergebnis von 51 : 75 spiegelt nicht das Spiel auf Augenhöhe wieder, das sich die beiden Teams über weite Strecken geliefert hatten.

Trotz der zunächst vorherrschenden Enttäuschung konnte Trainer Mike Nahar dieser Partie viel Positives abgewinnen. Seine Mannschaft hat dem ehemaligen Bundesligateam ordentlich Paroli geboten und von der ersten Minute an in dem schnellen Spiel mit- und dagegengehalten. Die unermüdliche Defense-Arbeit hat sich ausgezahlt und auch die Trefferquote ist gestiegen. Mit dieser Entwicklung nach vier Spielen darf man zufrieden sein. Nun werden die nächsten drei Wochen bis zur nächsten Partie intensiv für weitere Verbesserungen genutzt.

Für den hsb spielten: Barth (12), Cedrone (1), Frey (5/1 Dreier), Hackl (7/1), Meyer-Pannwitt (1), Pröll (4), Tjan (12) und Weitzer (9/1).